REINTALANGERHÜTTE
Die Tour zur Reintalangerhütte ist zwar eine Sackgasse und es geht auf dem gleichen Weg wieder zurück, den man für den Aufstieg genutzt hat, aber dennoch ist sie ein Highlight für jeden Mountainbiker. Denn es gibt wohl kaum eine bessere Gelegenheit noch näher an Deutschlands höchsten Gipfel ranzuradeln. Zudem ist das Reintal ein traumhaftes Tal, das beinah komplett unberührt am Fuß der Zugspitze liegt.
Wer eine Mountainbike-Tour zur Reintalangerhütte plant, sollte sich besser einen Tag unter der Woche aussuchen, da am Wochenende auch viele Fußgänger unterwegs sind. In jedem Fall sei aber gewarnt, denn insbesondere der schmale Weg im letzten Teilstück verlangt besondere gegenseitige Rücksichtnahme.
Tourenbeschreibung Reintalangerhütte
Unsere Tour soll am Skistadion von Garmisch-Partenkirchen beginnen. Wer mit dem Zug anreist, folgt einfach dem Radlweg in südöstlicher Richtung, der hinter dem Eisstadion am Bahnhof entlangführt.
Zunächst geht es nur kurz auf asphaltierter Straße in Richtung Partnachklamm. Leider ist es aufgrund der schmalen Wege nicht erlaubt, mit dem Radl die Klamm zu durchqueren, aber wer etwas Zeit mitgebracht hat, sollte dennoch einen Blick hineinwerfen. Für alle anderen geht es bereits früher rechts ab in Richtung Partnachalm. Hier gibt es bereits den ersten kleinen quälenden Anstieg, der auch die letzte Müdigkeit vertreiben sollte.
Nach der Partnachalm geht es locker weiter durch den Wald, bis Sie auf den Forstweg treffen, der die Wanderer aus der Partnachklamm nach oben führt. Nach kurzer Zeit wechselt der breite Forstweg in einen schmaleren Wanderweg. Kurz vor der Bockhütte gelangen Sie an eine kleine Kreuzung, die links ins Oberreintal führt und rechts weiter ins Reintal. Da das Oberreintal für Mountainbiker ungeeignet ist, halten wir uns rechts in Richtung Bockhütte. Diese ist dann auch gleich erreicht und eine erste größere Rast kann eingelegt werden. Die Bockhütte lädt bis Anfang September ein, sich mit kleinen Gerichten und Getränken zu stärken.
Nach der Bockhütte wird der Weg in Richtung Reintalangerhütte nochmals schmaler und auch ein wenig anspruchsvoller. Spätestens aber auf Höhe der ehemaligen Blauen Gumpe sollte aber auch der letzte Mountainbiker gefordert sein, denn ab hier warten kräftigere Steigungen und ruppiger Untergrund und sorgen für die eine oder andere Schiebepassage.
Aber es soll sich lohnen, denn kurz vor der Reintalangerhütte gibt es einen beeindruckenden Blick auf den Wasserfall der Partnach, die unvermittelt aus einer Klamm herausbricht und sich dann ca. 80m in die Tiefe stürzt. Leider gibt es vom Weg aus keinen Einblick auf die Talstelle, wo der Wasserfall auftrifft. Aber auch sonst gibt es eine Menge zu entdecken.
So findet man beispielsweise einen natürlichen Pool, der mit glasklarem aber auch eiskaltem Wasser gefüllt ist. Wenigstens eine kleine Alternative zur zerstörten Blauen Gumpe.
Nun haben wir es aber endlich geschafft, denn nach dem letzten Anstieg öffnet sich vor uns erneut ein breiterer Talabschnitt, in dem die Reintalangerhütte liegt.
Reintalangerhütte
Die Reintalangerhütte ist sofort an ihren typischen tibetischen Gebetsfahnen zu erkennen. Aber auch sonst hat Charly Wehrle, der Pächter der Hütte, in den letzten Jahren hier ein ganz besonderes Fleckchen gestaltet. Rund um die Partnach laden zahlreiche Tische und Bänke sowie Sonnenstühle dazu ein, einfach mal etwas länger als geplant zu bleiben, eine Apfelschorle oder ein Radlermaß zu genießen und sich von der Natur gefangen nehmen zu lassen.
Wer nun noch mehr vorhat, kann von hier aus den Gipfel der Zugspitze erstürmen. Das Mountainbike sollte dann aber an der Reintalangerhütte zurückbleiben, denn die Hütte liegt fast am oberen Ende des Reintalangers und somit wird es nur wenige Meter hinter der Hütte deutlich steiler und unwegsamer.
Die Reintalangerhütte lädt auch zum Übernachten ein und bietet sich deshalb für jeden an, der sich die Gegend im Reintal noch etwas genauer ansehen mag, noch bis zur Knorrhütte oder gar bis zur Zugspitze weiterwandern mag oder einfach nur etwas länger die Seele baumeln lassen will. Da die Reintalangerhütte aber kein reiner Geheimtip mehr ist, raten wir zu einer Reservierung, trotz der zahlreichen Schlafplätze. Die Reintalangerhütte wird je nach Witterung von Mitte Mai bis Mitte Oktober bewirtschaftet.
Die Abfahrt gestaltet sich dann schon etwas einfacher, aber wer den Trail sich schon im Anstieg etwas genauer angesehen hat, weiß, daß insbesondere im oberen Abschnitt einige anspruchsvolle Teilstücke auf den Downhiller warten. Bei dieser Tour müssen immer wieder einige Fahrradschläuche dran glauben. Wohl dem der vorab für Ersatz gesorgt hat.
Der Rückweg geht wieder auf dem gleichen beschriebenen Weg zurück. Wer aber dennoch etwas Abwechslung benötigt, kann anstatt der Fahrt über die Partnachalm, diesmal den Weg in Richtung Elmau nutzen.